oben

             Home (zur Startseite) > www.saar-nostalgie.de


 

Weitere Unternehmen u. Betriebe finden Sie auf den Seiten LKW1 - LKW2 - Gottlieb - Edeka - ASKO - Coca-Cola - Essen&Trinken

 


 

 

 

Die Lagera

 

 

(Gesellschaft für Lagerung und Spedition m.b.H.,

 

später: Rhenania Lagera)

 

 

im Saarbrücker Osthafenviertel

 

 

 


 Die Geschichte der LAGERA (in deutscher Sprache)  -     Plus bas vous trouvez l'histoire de la LAGERA en français.

Nachdem die Saar 1920 unter Völkerbundverwaltung gestellt und wirtschaftlich an Frankreich angeschlossen worden war, benötigte Saarbrücken bald einen leistungsfähigen Umschlagplatz für Massengüter. So wurde am Schnittpunkt der Eisenbahnlinien nach Westen und direkt am Wasserweg der Saar im Jahr 1923 die LAGERA GmbH gegründet. - Da nach dem 2. Weltkrieg eine ähnliche wirtschaftliche Lage an der Saar entstand, behielt die Firma ihre alte Funktion bei und war neben der Großmarkthalle (diese handelte mit Gemüse, Obst und Fischen) eines der wenigen Großhandelsunternehmen Saarbrückens. Ihre Gebäude und Einrichtungen waren im Krieg unversehrt geblieben, denn die Bombenangriffe von 1942 bis Ende 1944 auf die Gegend von Saarbrücken hatten sich auf die westlichen Gebiete (Burbach, Malstatt, Hauptbahnhof, Alt-Saarbrücken) und Völklingen konzentriert. Deshalb sahen die Lagera und ihre Umgebung Ende 1945 genauso aus wie vor dem Krieg. Die Adresse der Gesellschaft lautete: An der Römerbrücke 1.

Die LAGERA beschäftigte sich mit dem Transport, der Lagerung und dem Vertrieb von Nahrungsmitteln, Baustoffen und zahlreichen anderen Verbrauchsmaterialien für die Industrie. Die Produkte wurden ihr mit Flussschiffen, Güterzügen oder Lastkraftwagen angeliefert. Sie speicherte sie in ihren Lagern, packte lose Waren ab und beteiligte sich an der Auslieferung an ihre Kunden im Saarland; je nach Bedarf per Bahn, LKW oder Schiff.

Eine begrenzte Anzahl von Produkten konnten bei ihr auch von Einzelpersonen gekauft werden. Dabei handelte es sich im Bereich Nahrungsmittel in der Hauptsache um Reis, Getreide, Margarine, Mehl, Zucker, Butter, Kondensmilch usw., bei den Baumaterialien um Sand, Kies, Leichtbausteine, Backsteine, Ziegel, Eisen, Zement, Kohle, Koks usw., und bei den Verbraucherprodukten um Waschmittel, Seife, Schmiermittel und ähnlichen Produkten.      Anzeige der Lagera 1955 >

Die LAGERA übernahm auch das Zollgeschäft, das in der Abfertigung der Ein- und Ausfuhr von und nach Deutschland (ab 1959 Frankreich) bestand. In den Büros der LAGERA arbeitete ein Vertreter des Zolls. Nach dem Tag X wurden auf französischer und deutscher Seite je vier Zollstellen errichtet. Man erhält eine ungefähre Vorstellung von der Bedeutung der LAGERA, wenn man weiß, dass ihr Jahresumsatz rund eine Milliarde Franken betrug, und dass ihr jährlicher Warenumschlag ein Gesamtgewicht von über 200 000 Tonnen erreichte.

Das Lagerhaus bestand aus drei Etagen, nämlich Keller, Erdgeschoss und erster Stock, und umfasste eine ungefähre Speicherfläche von 5000 qm. Dazu kamen noch zwei Lagerplätze mit einer Fläche von insgesamt über 6000 qm. Einer davon befand sich neben dem Lagerhaus; er wurde für Sand, Kieselsteine, Backsteine und Ziegel benutzt. Der andere erstreckte sich entlang der Saar, etwa dort, wo heute die Ostspange ist; er diente zur Lagerung von Trümmern und alten zerbrochenen Baumaterialien. Die Lagera verfügte auch über eine Be- und Entladestation für Schiffe, einen dreigleisigen Bahnanschluss und eine Laderampe für LKWs. Zwei befahrbare Waagen waren eingerichtet; die erste befand sich unter den Gleisen zum Wiegen von Waggons und die zweite am Eingang des Lagerplatzes zum Wiegen von LKWs. Zum Be- und Entladen von Schiffen und Waggons stand ein großer Portalkran zur Verfügung.

Nach der Rückgliederung der Saar nahm die LAGERA großzügige Baumaßnahmen in Angriff. Dabei wurden auch zahlreiche Einrichtungen zur Technisierung des Umschlagbetriebs aufgebaut, damit sie ihre neuen Aufgaben im Warenvertrieb zwischen Deutschland und Frankreich in hoher Perfektion erfüllen konnte. In den 60-er Jahren verbanden sich LAGERA und Rhenania zur "Rhenania-Lagera GmbH".

 

Plan des Osthafenviertels in den 50er-Jahren  (der gelb markierte Bereich ist in der Luftbild darunter zu sehen).  Grafik: Jean Kind

 

                                                        V                                                          V

Das Foto wurde einige Jahre vor dem Krieg aufgenommen, als die Großmarkthalle (im Bild in Rosa angedeutet) noch nicht gebaut war.

Vorne an der Saar liegen zwei Schiffe an der sechs Meter hohen Kaimauer. Dahinter steht das Lagera-Gebäude mit den Büros (An der Römerbrücke 1).

 

Der goße Kran belädt gerade ein Schiff; er kann auch zum Be- und Entladen der Eisenbahnwaggons verwendet werden. Links daneben ist ein Lagerplatz für Baumateria- lien. Gegenüber der Lagera steht das Wohnhaus An der Römer- brücke 4, in dem Jean Kind wohn- te. Dahinter sieht man die Gleise, die vom Brebacher Bahnhof zu Rangierbahnhof, Schlachthof und Großmarkthalle führten. Der Ran- gierbahnhof reichte bis zur Straße des 13. Januar heran (von 1949-59 hieß sie St. Arnualer Straße).

 

                                                                                                                      V

 

Im Bild oben ist (gelb umrandet) das ARAL-Tanklager zu sehen (später Benzolvertrieb Saar). Es wurde nach dem Krieg von der französischen Armee besetzt. Das blau umrandete Gelände beherbergte einen Schrotthandel. Das dazu gehörige Wohnaus wurde 1944 durch einen Volltreffer zerstört.

 

 

Das Bild oben ist aus: Fritz Kloevekorn. "Saarbrückens Vergangenheit im Bilde", Auflage von 1933. Die farbigen Markierungen sind von Jean Kind.

 

Das Foto links ist einer Anzeige von 1951 der Firma Arnoth & Bäcker, Saarbrücken-Burbach entnommen, die den großen fahrbaren Kran der Lagera konstruiert hatte. Dessen Gleise sind heute noch zu sehen.

 

 

Die LAGERA hat sich etwa 1960 mit der Rhenania zur "Rhenania-Lagera" verbunden.

 

Große Silos wurden gebaut, und es wurde ein zehngeschossiges Gebäude mit Büros und Wohnungen links neben dem bisherigen, niedrigen Gebäude der Lagera errichtet.

 

Für diese neuen Konstruktionen musste die Hälfte des alten Lagers abgerissen werden.

 

Bild oben: Vor der Saarbrücker Karosseriefabrik (SKF) am Eschberger Weg steht ein Bernard CA 6 LW der LAGERA. Er trägt ein VWS- Kennzeichen.  (Foto:SKF)   (Mehr über "VWS" auf unserer Seite Kfz-Kennzeichen)

 

 

 L'histoire de la LAGERA

 

Dans le quartier Est de Sarrebruck, nommé « Osthafenviertel », se trouvait dans l'après-guerre La LAGERA-A.G. Elle était, comme la Grossmarkthalle (qui distribuait des légumes, des fruits et du poisson) une des rares sociétés privées grossistes à Sarrebruck pour la fourniture des denrées alimentaires, des matériaux de construction et des consommables pour l'industrie. Elle recevait les marchandises par voie fluviale, par rail, et par la route ; elle en assurait le stockage, faisait le conditionnement du vrac,et participait à la distribution aux commerces locaux. Ladistribution se faisait aussi par la route, le rail et même par voie fluviale selon le besoin.

 

Un nombre limité de produits, de plus faible consommation, pou- vaient être vendus aux particuliers. Le commerce de la LAGERA portait principalement sur le riz, le blé, la farine, le sucre, la marga- rine, le beurre, le lait condensé ; pour les matériaux on y trouvait le sable, le gravier, les parpaings, les briques, le charbon, le coke, le ciment, et pour ce qui est des consommables on y trouvait les produits d'entretien : savon, lessives, cires, etc....  C'était donc une importante société commerciale des années 45-59 qui abritait même sur place un représentant de la douane.

Anzeige der Rhenania-Lagera in den 60er-Jahren

Celui-ci préparait les déclarations pour le dédouanement des marchandises. Pour fixer les idées, dans les années cinquante, le montant financier annuel du commerce de la LAGERA dépassait le milliard de francs pour une quantité de marchandises de l'ordre de 200 000 tonnes par an.

La LAGERA fut fondée en 1923, bien avant la guerre de 39-45. Ses installations n'ont pas été touchées par les bombardements de 1942 - 1944 qui ont surtout affecté le côté ouest de Sarrebruck (Völklingen, Burbach, Malstatt, la gare et le vieux Sarrebruck). Je l'ai donc connue à partir de fin 1945 telle qu'elle était en 1939. Elle comportait alors un bâtiment à bureaux accolé à un entrepôt à trois niveaux au "An der Römerbrücke 1" (sous-sol, rez-de- chaussée surélevé, et un étage) d'une superficie totale de plus de 50 ares, et deux parcs de stockage des matériaux de construction et des matières premières pour l'industrie. L'un de ces parcs était situé au bout de l'entrepôt, l'autre se trouvait un peu plus loin le long de la Sarre à l'emplacement actuel de la "Ostspange". La LAGERA disposait d'un quai de chargement-déchargement des péniches, elle était desservie par trois voies de chemin de fer parallèles côté Sarre, et possédait aussi côté route un quai de chargement des camions. Deux plates-formes de balances, l'une pour les camions et l'autre pour les wagons, permettaient la pesée des marchandises ; un important pont-roulant grutier couvrait le quai le long de la Sarre et les trois voies de chemin de fer.
Dans les années 60, la LAGERA se joint à la Rhenania pour former avec elle la "Rhenania-Lagera GmbH".


Der französische Text oben ist von Jean Kind; die deutsche Version von R. Freyer (ganz oben) enthält noch zusätzliche Bemerkungen.


Unser Mitautor Jean Kind wohnte von 1945 bis 1956 mit seinen Eltern in dem Wohnhaus gegenüber der Lagera (An der Römerbrücke 4). Sein Vater war damals Angestellter bei der LAGERA. Deren Direktor, Herr Sommer, wohnte ebenfalls in diesem Haus.

 

Kindheits-Erinnerungen von Jean Kind an die LAGERA und das Ostviertel in der Zeit von 1945 bis 56 finden Sie  auf dieser Seite.

 

 

Freistempler der LAGERA:

links vor dem politischen Anschluss an die Bundesrepublik am 1. Januar 1957 ("POST SAAR"),

                                        rechts nach diesem Termin ("DEUTSCHE BUNDESPOST SAARLAND").

 

Die Belege gehören  Elmar Landwehr, St.Wendel, der die umfangreichste Saar-Freistempler-Sammlung besitzt.

(Mehr über Freistempler und die Entwicklung der Post im Saarland siehe auf unseren Seiten über die SAAR-POST!)

 


 

 

Zum Schluss noch ein "Spruch" eines ehemaligen Saarländers, der seit vielen Jahren im Ausland lebt und sich gerne an seine Zeit im Saarland erinnert. Er schrieb uns unter anderem:

 

... ich erinnere ich gerne an die Lagera, wo ich als Student in den Semesterferien wochenlang Stahlfenster und -türen installierte. In den Mittagspausen lagen wir in den Fenstern in der Sonne, da entstand der Spruch :

                                                        “Was fier de ääne die Riviera, is fier de annere die Lagera.”.
 

 


   Diese Seite wurde begonnen am 11.01.2011, zuletzt bearbeitet am 7.8.2019                 

 

 

nach oben

arrow4_u.gif

|

arrow4_L.gif zurück <---------> weiter arrow4_R.gif

wwwonline-casino.de

 

(Gesamt seit 2008)

 

Home (zur Startseite) > www.saar-nostalgie.de